Traditionsverein aus Schweden: IFK Kristianstad

Traditionsverein aus Schweden: IFK Kristianstad

Schwedischer Meister 2015, Schwedischer Meister 2016, Schwedischer Meister 2017: IFK Kristianstad ist seit drei Jahren das Maß aller Dinge in der schwedischen Eliteserien. Der bereits 1899 gegründete Verein knüpft damit an frühere Erfolge an, denn bereits 1941, 1948, 1952 und 1953 holte man die nationale Meisterschaft; die Handballabteilung ist seit jeher das Aushängeschild des Klubs. International wartet der Verein aus der südschwedischen Provinz Skåne hingegen noch auf das erste Ausrufezeichen.

Der Baumeister des Erfolgs ist Trainer Ola Lindgren. Der langjährige schwedische Nationalspieler gehörte zu den legendären „Bengan Boys“, die zwischen 1990 und 2002 zwei WM-Titel, vier Europameisterschaften und dreimal Olympia-Silber gewannen. In Deutschland lief Lindgren für den TSV Dutenhofen, den HSV Düsseldorf und die HSG Nordhorn auf und war 2009/2012 Trainer der Rhein-Neckar Löwen. Seit 2012 coacht er Kristianstad und führte den Klub wieder an die schwedische Spitze.

Aufgrund seiner Erfolge einigen sich Verein und Trainer im Januar auf eine Vertragsverlängerung bis 2019. „Ola ist einer der Großen in der Handballwelt und wir sind sehr froh, dass er sich zum Bleiben entschieden hat“, freute sich Sportdirektor Jesper Larsson, der Lindgren schon aus gemeinsamen Tagen in Nordhorn. „Aus Sicht des IFK geht es darum Kontinuität auf und neben dem Feld zu etablieren. Ola hat eine spezielle Kultur geschaffen und seine Einstellung zahlt sich aus.“

Während die Vertragsverlängerung mit Lindgren für Ruhe in der Trainerfrage sorgte, muss Kristianstad personell einige Abgänge hinnehmen: Der junge Olympiafahrer Jerry Tollbring wechselt zu den Rhein-Neckar Löwen und wird auf Linksaußen fehlen. Ebenfalls in die Bundesliga zog es Torwart Nebojsa Simic (MT Melsungen), der im Meisterschaftsfinale gegen Alingsas noch einer der Matchwinner für IFK war. Auch Co-Trainer Björn Sätherström hat den Klub verlassen - er folgte dem Ruf von Ljubomir Vranjes und wechselte nach Veszprem.

Trotz der Abgänge stellt Kristianstad einen hochkarätigen Kader mit internationaler Erfahrung. In Arnar Freyr Arnarsson sowie den bundesligaerfahrenen Olafur Gudmundsson und Gunnar Steinn Jonsson laufen drei isländische Nationalspieler für den schwedischen Meister auf; Tim Sörensen sammelte erste Erfahrung im Trikot von Olympiasieger Dänemark. Hinzu kommen die schwedischen Nationalspieler Philip Henningsson und Albin Lagergren, der in der Olympia-Reserve stand. Neuzugang Helge Freiman bringt aus Minden zudem weitere Bundesligaerfahrung mit.

Während Kristianstad national zuletzt unangefochten war, wartet der Klub international noch auf den ersten großen Erfolg. Zwischen 2012 und 2015 sammelte IFK im EHF-Cup seine ersten Erfahrungen auf europäischem Parkett, kam jedoch nicht über die Gruppenphase hinaus. Der Meistertitel bescherte dem Klub danach stets den sicheren Champions-League-Startplatz, doch jeweils für die Topgruppen A und B gesetzt, verfehlte das Lindgren-Team stets das Weiterkommen. In dieser Saison kommt es in der Gruppe B zu einem Wiedersehen mit Neu-Löwe Tollbring. Neben dem Deutschen Meister sind der FC Barcelona, HC Vardar, RK Zagreb, Wisla Plock, MOL-Pick Szeged und HBC Nantes die namhaften Gegner der Schweden in der Gruppenphase der Königsklasse.

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