Der Lokalmatador: Handball Sport Verein Hamburg

Der Lokalmatador: Handball Sport Verein Hamburg

Wenn der Handball Sport Verein Hamburg zum achten Mal beim Internationalen Heide-Cup in Schneverdingen aufläuft, ist der Drittligist im Feld der Bundesligisten und Champions-League-Teilnehmer der große Außenseiter. In der 3. Liga Nord will der Verein hingegen ganz oben mitspielen - und am liebsten den Aufstieg in die 2. Bundesliga perfekt machen. „Wir wollen nach oben!“, hatte HSV-Präsident Marc Evermann im Hamburger Abendblatt unlängst betont.

Auf dem Papier scheint sich die Mannschaft des HSV ein Jahr nach dem Neuanfang bereits im Umbruch zu befinden. Sieben Abgänge stehen acht Neuzugängen gegenüber. „Das täuscht ein bisschen, denn der Stamm der Mannschaft bleibt erhalten“, relativiert Trainer Torsten Jansen die Zahlen (siehe Interview Seite xxx). In Sebastian Bütow hat zwar der Kapitän den Klub verlassen, doch mit dem Ex-Nationalspieler Blazenko Lackovic, der von 2008 bis 2014 bereits für den HSV Handball auflief, Linkshänder Kevin Herbst, der vom Bundesligisten HC Erlangen zu seinem Heimatverein zurückkehrt, und dem zweitligaerfahrenen Marius Fuchs kommt ebenso schlagkräftige wie prominente Verstärkung.

Dem Credo, auf den eigenen Nachwuchs und Verbundenheit zur Region zu setzen, bleibt man beim HSV trotzdem treu. Die fünf Eigengewächse Dominik Vogt, Jan Kleineidam, Leif Tissier, Dominik Axmann und Marcel Kokoszka stocken den Kader auf. Auch die Beförderung von Vereinsurgestein Torsten Jansen, der im März das Traineramt von Jens Häusler übernahm, passt in dieses Bild. Die A-Jugend von Jansen übernimmt Lars Hepp, der zuletzt Drittligist VfL Eintracht Hagen coachte. Präsident Marc Evermann zeigte sich von dem Duo überzeugt: „Wir glauben, es ist der richtige Schritt – zusammen können wir hier in Hamburg eine Menge erreichen.“

Cheftrainer Jansen soll zudem weitere Unterstützung erhalten: Lackovic wird ihm nicht nur als Spieler, sondern auch als Co-Trainer zur Verfügung stehen. Die beiden kennen sich bestens, sie holten im Trikot des HSV 2011 gemeinsam die Deutsche Meisterschaft und wurden 2013 Champions-League-Sieger. „Ich will der Mannschaft und besonders den jungen Spielern helfen, besser zu werden - ohne, dass ich von ihnen als Konkurrent wahrgenommen werde“, freute sich der Kroate beim Vorbereitungsstart auf die neue Herausforderung.

Eine besondere Herausforderung wartet auch in der Liga: Diese Saison ist die letzte Spielzeit, in der alle Staffelmeister direkt aufsteigen (können). In der Saison 2018/19 dürfen aufgrund der schrittweisen Reduzierung der 2. Bundesliga auf 18 Mannschaften nur drei Teams aus der 3. Liga hoch, ab der Spielzeit 2019/2020 werden es gar nur zwei sein. In der vergangenen Drittligasaison spielte der HSV bereits lange um den Aufstieg mit, doch zu viele Niederlagen in der zweiten Saisonhälfte machten die Hoffnung, zumindest noch die Relegation zu erreichen, zunichte.

Ein weiterer Reiz in der neuen Spielzeit werden die beiden Stadtduelle sein: Die HG Hamburg-Barmbek machte den Aufstieg perfekt, den HSV Norderstedt als Nachfolger der HSG Nord/HU zog es aus Henstedt-Ulzburg nach Hamburg. Interessant dürfte zudem das Match gegen Zweitligaabsteiger HC Empor Rostock werden. Das erste Punktspiel der neuen Saison steht für den HSV am 26. August vor heimischen Publikum gegen HF Springe an.

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