Der Rekordmeister aus Frankreich

Der Rekordmeister aus Frankreich: Montpellier Handball

Wenn die (Erfolgs-)Geschichte von Montpellier Handball einen Namen trägt, dann ist es der von Patrice Canayer. Der 56-Jährige trainiert den französischen Spitzenverein seit 1994, holte vierzehn Meistertitel, dreizehn Pokalsiege sowie die Trophäe in der Champions League. Im September 2016 verlängerte der Klub den Vertrag mit dem Urgestein um vier weitere Jahre.

Während auf der Trainerbank Kontinuität herrscht, dreht sich das Personalkarussell im Kader: Vier Abgängen stehen drei Neuzugänge gegenüber. Jure Dolenec (FC Barcelona), Miha Zvizej (BSV Bjerringbro-Silkeborg), Arthur Anquetil (Sélestat) und Samir Bellhacene (Massy-Essonne HB) haben den Klub verlassen. In Melvyn Richardson - Sohn des französischen Ausnahmehandballers Jackson Richardson - und Kreisläufer Benjamin Afgour (US Dunkerque) kommt jedoch hochkarätiger Ersatz. Außerdem gab der Verein im Juli die Verpflichtung von Rückraumspieler Mohamed Soussi vom tunesischen Club Africain bekannt. Trainer Canayer attestierte dem 24-Jährigen „sehr viel Potential“; er soll als Ersatz für den langzeitverletzten Mathieu Grebille bereitstehen.

Mit Afgour und Richardson hat das Team von Canayer noch einmal an Erfahrung - und Talent - gewonnen. Stark besetzt ist der Kader des Champions-League-Teilnehmers ohnehin bereits: In Vincent Gerard steht der französische Nationalkeeper noch ein Jahr bei Montpellier unter Vertrag, bevor er sich Paris St. Germain anschließt. Arnaud Bingo, Ludovic Fabregas und Valentin Porte sind weitere Mitglieder der Equipe Tricolore im Trikot von MHB, Diego Simonet (Argentinien) und der ehemalige Kieler Vic Kavticnik (Slowenien) bringen ebenfalls große Länderspielerfahrung mit.

Ebenso wie viele seiner Spieler blickt Montpellier auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. 1992 stieg der Verein in die zweite französische Liga auf und wurde als Aufsteiger direkt Meister - der Schritt in die Erstklassigkeit war gelungen. Bereits in der zweiten Spielzeit in der LNH krönte sich Montpellier erstmals, 13 weitere Meistertitel sollten bis 2012 folgen. In der Spielzeit 2002/2003 gelang dem Verein gar das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Der Manipulationsskandal 2012 stürzte den Verein in Schwierigkeiten und zog u.a. den Abschied von Nikola Karabatic nach sich. 2013 und 2016 holte Montpellier noch den französischen Pokal, doch zum Meistertitel reichte es - bisher - nicht mehr. Der letzte Titel war der Sieg im Coupe de la Ligue.

International war der Champions-League-Titel 2003 ebenfalls der letzte große Erfolg. Bis auf die Saison 2013/14, als Montpellier im EHF-Cup das Finale erreichte, spielte das Team von Canayer durchgehend in der Königsklasse. In der vergangenen Spielzeit stieg der Klub aus der Gruppe D bis ins Viertelfinale vor. „Ich weiß, wie viel Freude es macht, Titel zu gewinnen. Das durfte ich vor ein paar Jahren mehrmals mit Dunkerque und das will ich jetzt wieder“, will Neuzugang Afgour an die erfolgreiche Vergangenheit des Klubs anküpfen. „Auch in der Champions League hoffe ich auf starke Resultate wie letztes Jahr.“

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